Keine Angst vor der Dunkelflaute!

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Für den 25.02.2021 hatte die AfD das Thema „Energetische Zukunft Brandenburgs – Dunkelflaute verhindern“ in Form einer Aktuellen Stunde auf die Tagesordnung des Landtags setzen lassen. Dazu entspann sich eine lebhafte Debatte, bei der ich für die SPD Stellung bezog.

Dunkelflaute ist ein Kofferwort aus Dunkelheit und Windflaute.
Sie bezeichnet eine Situation, in der über einen längeren Zeitraum kein Strom aus Photovoltaik und Wind erzeugt werden kann, weil keine Sonne scheint und zeitgleich kein Wind weht. Das ist ein Phänomen, dass durchaus ab und zu auftritt. Im Durchschnitt haben wir in Deutschland zweimal pro Jahr Dunkelflauten von mehr als 48 Stunden, die wir anderweitig überbrücken müssen.

Bisher gelingt uns die Überbrückung von Dunkelflauten über konventionelle Energiegewinnung – also vor allem aus Kohle, Gas und Kernkraft. Wenn wir unser Energiesystem bis zum Jahr 2050 im Einklang mit den europäischen und deutschen Klimazielen weitestgehend CO2-frei gestalten wollen, dann müssen wir daran arbeiten, hierfür erneuerbare Ausgleichskapazitäten zu schaffen. Und das ist auch machbar!

Damit Brandenburg hier seiner Verantwortung gerecht wird, haben wir uns bereits im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass wir die bestehende Energiestrategie auf Grundlage der neuen Rahmenbedingungen zu einer Energie- und Klimastrategie für die kommenden 20 Jahre weiterentwickeln wollen. Eine in diesem Sinne neu gefasste und auf das Zieljahr 2040 ausgerichtete Energiestrategie nimmt dabei den Zeitraum des Kohleausstiegs und den damit einhergehenden Strukturwandel fest in den Blick. Ziel ist, die in der Region Berlin-Brandenburg rechnerisch benötigte Energiemenge bis 2050 aus erneuerbaren Energien beziehungsweise nachwachsenden Rohstoffen zu erzeugen. Stichwort: Klimaneutralität!

Eine technologische Schlüsselrolle nimmt dabei das Thema Wasserstoff und die durch die Landesregierung Brandenburg in Erarbeitung befindliche Wasserstoffstrategie ein. Wasserstoff hat als Energiespeicher das Potenzial, in Gaskraftwerken unabhängig vom Wetter, einen Beitrag zur Stromversorgung zu leisten.

Neben dem Einsatz von Wasserstoff ist der Einsatz von Erdgas in Gaskraftwerken als Brückentechnologie und Übergangslösung bis 2050 in Deutschland in allen relevanten Szenarien der Bundesregierung fest eingeplant.

Mithilfe moderner Gaskraftwerke kann ein Teil der deutschen Grundlast im Energiesektor planbar, sicher und preisgünstig abgedeckt werden. Das deutsche Gasnetz bietet darüber hinaus ausreichende Kapazitäten, um auf Engpässe in der Energieversorgung, nicht nur, aber auch bei Dunkelflauten, flexibel reagieren zu können.

In Zukunft müssen wir allerdings auch hier den Übergang von Erdgas hin zu aus er-neuerbaren Quellen gewonnenen „grünen“ Gasen gestalten. In Bezug darauf ist das Potenzial bei Biogasanlagen für die Erzeugung und Gewinnung nachhaltiger Energie noch nicht ausgeschöpft. Es wird in Deutschland und bei uns in Brandenburg auch weiterhin eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen.

Das Ziel, bis 2050 unser gesamtes Energiesystem  auf erneuerbare Energien umzustellen, ist ambitioniert, aber erreichbar. Die AfD sollte aufhören, den Menschen in unserem Land Angst einzujagen und sich lieber ein Beispiel an der Regierungskoalition nehmen. Anstatt die Energiewende in unserem Land schlechtzureden und zu blockieren, wollen wir sie lieber aktiv gestalten!