Zukunftspotential – Brandenburg will tiefe Geothermie und Abwärme für Wärmewende nutzen

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Britta Kornmesser, Helmut Barthel

Zukunftspotential – Brandenburg will tiefe Geothermie und Abwärme für Wärmewende nutzen

Bis Ende des Jahrzehnts sollen Energie und Wärme nach dem Willen der Bundesregierung überwiegend klimaneutral erzeugt werden. Brandenburg ist bereits Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien. Bei der Windenergieerzeugung pro Kopf nimmt Brandenburg den Spitzenplatz in ganz Deutschland ein.

Wir setzen alles daran, diesen Vorsprung noch zu vergrößern. „Das Ziel ist, den Ausbau erneuerbarer Energien weiter zu beschleunigen. Was uns dabei leitet, ist der Vierklang von Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Akzeptanz “, sagt Helmut Barthel, stellv. Fraktionsvorsitzender und wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Mit unserem Förderprogramm „Brandenburg-Paket Energie“ unterstützen wir die Brandenburger Wirtschaft zusätzliche 81 Millionen Euro hin zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Energiequellen, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Nutzung von Erneuerbaren Energien. Dazu gehört auch die intensivere Nutzung der tiefen Geothermie.

„Wir drücken hier weiter auf das Tempo“, unterstreicht Britta Kornmesser, die energiepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. „Für die Wärmeversorgung der Brandenburger Haushalte werden wir weitere Potenziale nutzen. Besonders in der Nutzung von Geothermie und Abwärme energieintensiver Unternehmen sehen wir einen wichtigen Baustein gegen den Klimawandel und für die Energiesicherheit und Wärmeversorgung.“ Sie schätzt, dass sich auf diesem Wege bis

2 Millionen Haushalte bundesweit nachhaltig mit Wärme versorgen lassen werden. Deswegen gelte es nun, die Nutzung der Geothermie weiter anzuschieben, das bestehende Fernwärmenetz auszubauen sowie Wärmequellen im Land zu kartieren und einer Nutzung zuzuführen. Entsprechende Anträge hat der Landtag auf unser Drängen nun beschlossen. „Die stabile Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Strom und Wärme muss gewährleistet sein – günstig, zuverlässig, klimaschonend“, so Kornmesser.

Helmut Barthel betont in diesem Zusammenhang das enorme Potenzial der Erdwärme: „Tiefe Geothermie ist eine Schlüsseltechnologie für die Wärmewende in unserer Region. Wir machen uns damit unabhängiger von fossilen Energieträgern aus dem Ausland. Die Technik für die tiefe Geothermie ist erprobt und funktioniert. Tiefe Geothermie ist grundlastfähig, CO2-arm, marktfähig und ein wichtiger Beitrag für die regionale Wertschöpfung. Mit unseren Maßnahmen ermöglichen wir Stadtwerken, Erdwärme für eine nachhaltige Energiesicherheit zu erschließen. Die wartet doch nur darauf, genutzt zu werden.“

Brandenburgs Haushalte werden von der Strategie profitieren. Einmal erschlossen liefert das heiße Wasserreservoir zuverlässig und witterungsunabhängig Wärme aus ca. 2.000 Metern Tiefe – zu jeder Tages- und Nachtzeit, preisstabil und emissionsarm. Dabei verbraucht die Geothermie wenig Flächen. In Brandenburg wird bereits in Potsdam gebohrt. Auch Neuruppin und Prenzlau haben das Potenzial erkannt, die Geothermie-Baustellen befinden sich dort in der Planung. Brandenburg hat hervorragende Voraussetzungen, um im Bereich der tiefen Geothermie eine Vorreiterrolle einzunehmen. Das Land befindet sich aufgrund seiner Lage im Norddeutschen Becken über günstigen geologischen Formationen, sodass die Nutzung tiefer Erdwärme möglich ist. Mit dem Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam, dem Energie-Innovationszentrum (EIZ) an der BTU Cottbus-Senftenberg und der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) gibt es viel Know-How und ein starkes brandenburgisches Netzwerk für Tiefengeothermie.