Besichtigung Baustelle Bahnwerk Cottbus und Besuch im Rathaus

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Gestern war der Arbeitskreis 4 für Wirtschaft, Arbeit, Energie, Infrastruktur und Landesplanung der SPD-Landtagsfraktion in Cottbus unterwegs. Dort besichtigten wir die Baustelle des neuen Bahnwerks. Hier entsteht das modernste Instandsetzungswerk der DB AG für den ICE 4. Es werden u.a. eine 2-gleisige Instandsetzungshalle und eine 4-gleisige Instandsetzungshalle von jeweils über 450 m Länge gebaut, wo zukünftig die sogenannte „schwere“ Unterhaltung für die elektrischen Triebzüge erfolgen soll. Die Wartungshallen sollen 2024 und 2026 in Betrieb gehen. Vor Ort entstehen dadurch 1.200 hochwertige und teilweise völlig neuartige Industriearbeitsplätze. Was heute noch wie eine Mondlandschaft aussieht, gilt in Zukunft als ein Leuchtturmprojekt des Strukturwandels in der Lausitz.

Besonderes Augenmerk legten wir bei der Besichtigung des in Bau befindlichen Bahnwerkes auf das Projektmanagement. Dieses Bauvorhaben wird nämlich erstmals im Rahmen eines Partnerschaftsmodells umgesetzt. Der Auftraggeber (DB-AG) und Auftragnehmer (Bauunternehmen, Planer, Gebäudeausrüster) arbeiten hier schon in der Planungs-, Projektierungs- und Genehmigungsphase eng als Team zusammen. Durch gemeinsame Projektziele und den Fokus auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit erhofft man sich, dass Termine, Kosten und Qualität wesentlich besser gesteuert und eingehalten werden als bei der herkömmlichen Verfahrensweise und dem Ausschreibungsprocedere nach VOB. Auch sollen zeitraubende Bauverzögerungsanzeigen, Nachträge und Rechtstreitigkeiten minimiert werden. Nach Fertigstellung der komplexen Baumaßnahmen wird sich zeigen, ob dieses in Zusammenarbeit mit der Uni Berlin erarbeitete Modell sich bewährt hat und auch auf andere Großprojekte übertragen werden sollte.

Es sind noch weitere Innovationen geplant. So sollen die Dachflächen der großen Hallen mit Solarmodulen ausgestattet werden. Über den damit erzeugten Strom soll grüner Wasserstoff generiert werden, der wiederum der Stadt Cottbus für das Betreiben der 55 bestellten Wasserstoffbusse zur Verfügung gestellt werden soll. Ein nachhaltiges und wirklich zukunftsweisendes Projekt!

Im Anschluss an die Baustellenbesichtigung haben wir den Lokaltermin auch für einen Besuch im Cottbusser Rathaus genutzt. Dort trafen wir uns mit dem erst kürzlich gewählten Oberbürgermeister von Cottbus, Tobias Schick (SPD). Mit ihm sprachen wir über seine Vorhaben und Ideen, wie auch über den Strukturwandel in der Region.